SCHIZOPHRENIE Erklärung
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Schizophrenie
Schizophrenie: Was steckt dahinter?
Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung, die die Wahrnehmung und das Denken stark beeinflusst. In akuten Phasen nehmen Betroffene die Realität anders wahr, was oft zu Missverständnissen und Ausgrenzung führt. Diese Stigmatisierung macht das Leben mit der Erkrankung noch schwieriger.
Wie sich Schizophrenie zeigt
Schizophrenie betrifft Menschen unterschiedlich, doch typische Symptome sind Konzentrationsprobleme, Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Auch das Erleben von Gefühlen und die Wahrnehmung des eigenen Ichs können sich stark verändern. In akuten Phasen ist es Betroffenen oft nicht bewusst, dass sie erkrankt sind.
Die Krankheit tritt meist zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr auf. Während Männer oft früher erkranken, gibt es keine eindeutige Erklärung dafür. Der Verlauf kann unterschiedlich sein: Manche erleben nur eine Episode, andere müssen langfristig mit der Erkrankung leben.
Mögliche Ursachen
Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft gehen Fachleute davon aus, dass verschiedene Aspekte zusammentreffen müssen, um eine Schizophrenie auszulösen.
- Erbkomponente: Die Veranlagung zur Schizophrenie, nicht jedoch die Erkrankung selbst, scheint vererbbar zu sein.
- Anfälligkeit: Viele Betroffene können sich nicht ausreichend von Einflüssen der Umgebung abschirmen. Dies kann durch verschiedenste Faktoren bedingt und verstärkt werden, wie etwa eine genetische Veranlagung, Gehirntraumata, traumatische Erlebnisse in der Kindheit, Stress oder Drogenkonsum.
- Auslösende Faktoren: Zum Ausbruch der Erkrankung kommt es allerdings erst, wenn Lebensereignisse hinzukommen, die die Betroffenen nicht mehr bewältigen können. Auch Drogenkonsum kann ein Auslöser der Schizophrenie sein. Häufig müssen mehrere Faktoren zusammenwirken.
- Veränderungen der Hirnstruktur: Studien belegen, dass die Gehirnstruktur bei Schizophrenie-Erkrankten anders ist als bei Gesunden. Wie sich diese Auffälligkeiten zum Beispiel im limbischen System, das auch für unser emotionales Verhalten verantwortlich ist, auf die Erkrankung auswirken, muss noch weiter erforscht werden.
- Botenstoffe: Eine zentrale Rolle scheint der hormonelle Botenstoff Dopamin im Gehirn zu spielen. Botenstoffe übertragen Signale von einer Nervenzelle zur anderen. Bei schizophrenen Menschen kann ein Überschuss des Botenstoffes Dopamin nachgewiesen werden. Auch andere Botenstoffsysteme (zum Beispiel das Serotonin-System) scheinen an der Erkrankung beteiligt zu sein.
Behandlungsmöglichkeiten
Antipsychotika sind die häufigste medikamentöse Behandlung und helfen, Symptome wie Halluzinationen und Wahnvorstellungen zu lindern. Psychotherapie und Soziotherapie unterstützen dabei, den Alltag wieder besser zu meistern und die eigene Lebensqualität zu steigern.
Tipps für Angehörige
Auch für Angehörige kann der Umgang mit Schizophrenie herausfordernd sein. Wichtig ist es, den Kontakt aufrechtzuerhalten, Verständnis zu zeigen und Hilfe anzubieten. Selbsthilfegruppen können wertvolle Unterstützung bieten. [Hilfsangebote für Angehörige]
Hilfe und Anlaufstellen
Unterstützung gibt es bei Netzwerken wie [Psychenet] oder dem [Netzwerk Stimmenhören e.V.], die Anlaufstellen für Betroffene und Angehörige bieten.
Psychenet - Netz psychische Gesundheit
Krisenanlauf- und Beratungsstellen sowie weiterführende Unterstützungsangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen
Krisenanlauf- und Beratungsstellen sowie weiterführende Unterstützungsangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen
Netzwerk Stimmenhören e. V.
Individuelle Beratung und Begleitung für Betroffene und Angehörige sowie Vernetzung durch Selbsthilfegruppen
Individuelle Beratung und Begleitung für Betroffene und Angehörige sowie Vernetzung durch Selbsthilfegruppen
Therapart Patientenleitlinie
Informationsplattform rund um psychosoziale Therapieoptionen bei schweren psychischen Erkrankungen
Informationsplattform rund um psychosoziale Therapieoptionen bei schweren psychischen Erkrankungen