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Fachpresse
Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika
Die Zeitschrift NeuroTransmitter (München) - das offizielle Publikationsorgan des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte e.V. (BVDN), des Berufsverbandes Deutscher Neurologen e.V. (BDN) und des Berufsverbandes Deutscher Psychiater e.V. (BVDP) - bemerkenswerterweise den Beitrag von Kaufmann,Markus / Lehmann, Peter: » Überfällige ärztliche Hilfen beim Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika«, in Ausgabe Nr. 12/2019 (S. 18-22) veröffentlicht und jetzt auch der Onlineveröffentlichung auf der Website des Antipsychiatrieverlags zugestimmt.
Worum geht’s: Schon in den 1960er-Jahren berichteten Psychiater, allen voran Rudolf Degkwitz (DGPPN-Präsident 1971-1972), von teilweise extrem belastenden Entzugssymptomen bei Antidepressiva und Neuroleptika – ein halbes Jahrhundert lang allerdings folgenlos. Erstmalig 2016 entstand mit der von der Berliner Psychexit-AG (Unabhängige Arbeitsgruppe, seinerzeit mit Martina Gauder, Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke, Gaby Sohl/taz und Reinhard Wojke) einberufenen Expertenrunde zur Entwicklung eines Curriculums zum kompetenten Begleiten beim Reduzieren bzw. Absetzen von Psychopharmaka eine fächerübergreifende, konsensorientierte und Betroffene nicht weiter ausgrenzende Diskussion. Die Diskussion wurde im Symposium »Ein neuer Umgang mit Absetz- und Entzugsproblemen bei Antidepressiva und Neuroleptika« beim DGPPN-Kongress 2018 in Berlin weitergeführt.
Thematisiert werden Fragen und Probleme wie:
- Wie findet man zuverlässige Informationen zum risikoarmen Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka?
- Wie lässt sich Schulungsmaterial für Ärzte, Heilpraktikerinnen, Pflegekräfte, Psychotherapeuten, Sozialarbeiterinnen, Selbsthilfegruppen, Patienten und Angehörige erstellen und verbreiten?
- Wie findet man kompetente Ärzte und andere Beteiligte beim Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka?
- Wo finden Patientinnen und Patienten stationäre oder ambulante Möglichkeiten der Unterstützung?
- Können sie bei Absetz- und Entzugsproblemen kurzfristig und niederschwellig stationär aufgenommen werden?
„Ohne Zwang – Psychiatrie neu denken“
Filmbeitrag zur Fachtagung der LINKE Hessen auf YouTube
Vom gut besuchten Fachgespräch zur Situation der Psychiatrie in Hessen mit vielen Expert*innen und Betroffenen am 7. Februar 2020 im Landtag in Wiesbaden sind für den Veranstalter Die Linke im Hessischen Landtag „wichtige Aufträge und Impulse für unsere Arbeit zu diesem Thema in den kommenden Monaten“ entstanden.
Jetzt hat Die Linke Hessen einen kurzen Filmbeitrag ihrer Veranstaltung „Ohne Zwang – Psychiatrie neu denken“ auf YouTube ins Netz gestellt. Darin sprechen auch das bayerische Psychiatrieopfer Gustl Mollath und der für seine Betroffenenähe bekannte Arzt Dr. Martin Zinkler (Psychiatrie Heidenheim).
Der Videobeitrag ist über Anklicken oben im Bild direkt auf YouTube zu sehen.