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Presse & Recht
Zwangsbehandlung in der Psychiatrie:
„Daran könnte man verrückt werden“
Martin Zinkler, seit Juni Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Bremen-Ost, will ambulante statt stationärer Versorgung.
(Martin Zinkler ist 56, ist Psychiater und Psychotherapeut. Er war zuvor in derselben Funktion in Heidenheim in Baden-Württemberg tätig. Davor hat er zehn Jahre in London gearbeitet.)
Aufschlussreiches Interview mit der TAZ über diesen Link aufrufbar
Das Interview führte Eiken Bruhn (veröffentlicht in der TAZ am 30.07.2021)
Das Interview führte Eiken Bruhn (veröffentlicht in der TAZ am 30.07.2021)
WHO-Leitlinien für rechtebasierte psychische Gesundheitsdienste
Die Resonanz auf die Einführung der WHO-Leitlinien für rechtebasierte psychische Gesundheitsdienste am 10. Juni war überwältigend positiv. Es haben bisher fast 7000 Personen die Veranstaltung über Zoom oder den YouTube-Account der WHO angesehen. Der Launch erhielt sowohl in den sozialen als auch in den traditionellen Medien große Aufmerksamkeit und wir haben auch viele positive Kommentare und Feedback von Menschen aus allen Teilen der Welt erhalten.
Darüber hinaus halten seit dem Start Hunderte von Menschen in Ländern aus der ganzen Welt an der Dynamik fest, indem sie die WHO-Leitlinien umfassend an ihre Netzwerke und Regierungen verbreiten. Wir unterstützen das Anliegen und möchten alle ermutigen, dasselbe zu tun.
Nachfolgend finden Sie einige der wichtigsten Links zu den WHO-Leitfäden und zu Ressourcen im Zusammenhang mit der Launch-Veranstaltung selbst, die wir Sie ermutigen würden, sie mit Ihren Netzwerken und Kontakten zu teilen:
- WHO Guidance and Technical Packages - Bitte weit verbreiten!
- WHO Zukunftsgeschichte:
Gemeinschaftsdienste für psychische Gesundheit mit einem rechtebasierten Ansatz - Telegraph-Artikel
Abgeschiedenheit, Zurückhaltung und Nötigung: Missbrauch in psychiatrischen Diensten weltweit "viel zu häufig"
- Videogedicht: Die Macht des Zwecks
Gemeinschaftsbasierte psychische Gesundheitsfürsorge: die Macht des Zwecks
- YouTube-Livestream der WHO-Auftaktveranstaltung
Ein Gedicht zum Rechte basierten Ansatz der WHO
Der "Rechte basierende Ansatz" von der WHO - ein Videogedicht!
Was passiert mit einer Person, wenn sie nicht als Mensch behandelt wird? Wenn sie als ein zu beruhigendes Problem "behandelt" wird, das gefügig bleiben soll. Wenn sie mehr ein Gefangener ist, anstatt Teilnehmer ihrer "Behandlung im Einklang mit ihrer Geschichte"?
Dieses kraftvolle Gedicht, das von der schottischen Autorin Erin May Kelly geschrieben und erzählt wurde, beleuchtet die Menschenrechtsverletzungen, die in psychiatrischen Diensten auf der ganzen Welt immer noch viel zu häufig anzutreffen sind. Das Gedicht erklärt auch, wie psychische Gesundheitsversorgung in der Gemeinschaft aussehen kann und sollte, und der enorme Unterschied, den die Pflege unter Achtung der Menschenrechte dem Menschen bietet, welches sich auf die Genesung konzentriert.
Das Gedicht wurde für die Einführung neuer WHO-Leitlinien zu kommunalen psychischen Gesundheitsdiensten in Auftrag gegeben und auf dem Rechten basierenden Ansatz beruhen. Weitere Informationen zu den neuen WHO-Leitlinien:
Das rechtliche 1 x 1 der Zwangsbehandlung
(Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Recht (bag.recht@gmx.de), aktualisierte Fassung vom 25.5.2019. Autor: Joshua Dreyfus
Wer von einer Zwangsbehandlung bedroht ist, sollte diese Informationen der Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Recht zur Rechtslage der Zwangsbehandlung seinem Anwalt, dem behandeltden Arzt, dem Betreuer oder Bevollmächtigten und dem Gericht zukommen lassen.
Dies ist keine Rechtsberatung. Alle Auskünfte, Hinweise, Einschätzungen, etc. erfolgen unverbindlich und ohne Gewähr, sie dienen dazu leichter eine verbindliche Auskunft zu erlangen und die Qualität dieser Auskunft besser einschätzen zu können. Verbindliche Auskünfte Hinweise und Einschätzungen erteilen z.B. zugelassene Rechtsanwälte.
Wir möchten diese Information deshalb allen zur Verfügung stellen. (Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften aus der Psychiatrie).
Abruf über den Button rechts oder hier !
Ohne Zwang
– ein Konzept für eine ausschließlich unterstützende Psychiatrie verfasst von Martin Zinkler, Sebastian von Peter
Die Autoren entwickeln ein Konzept eines psychosoziales Hilfssystem, das nicht mehr wie bisher Unterstützung und soziale Kontrolle leistet, sondern ausschließlich individuelle Hilfsangebote macht. Soziale Kontrolle wird an die dafür zuständigen Behörden abgegeben, sei es an Polizei oder Justiz, die Unterstützung hingegen bleibt bei den psychosozialen Diensten und folgt dem Willen und den Präferenzen der betreffenden Person. Szenarien zum Umgang mit Gefährlichkeit, während einer stationären Behandlung, in Polizeigewahrsam und in Haft zeigen, wie eine solche Veränderung umgesetzt werden kann. Das damit gewonnene Vertrauen zwischen den psychosozialen Diensten und ihren Nutzern schafft günstige Voraussetzungen für bessere Behandlungsergebnisse.
(aus Recht & Presse 37 (2019, S. 3-9)