PSYCHE IN NOT
RECHT & POLITIK > STELLUNGNAHMEN > VERSORGUNG
Seit der Praxisschließung des Dr. Gerhard in Ingelheim ist hier im Landkreis Mainz-Bingen die Not groß und die psychiatrische Versorgung klein geworden.
Wir haben uns mit einem Schreiben an die Kassenärztliche Vereinigung gewandt und darum gebeten das Dillemma umgehend aufzulösen.
Das Ministerium (MSAGD) unter der Referatsleitung für Gesundheit von Frau Dr. Schwaben sowie die Psychiatriekordination des Landkreises Mainz - Bingen haben wir ebenfalls von der Unterversorgung in Kenntnis gesetzt.
(Das Schreiben an die Kassenärztliche Vereinigung findest Du hier)
(Das Schreiben an die Kassenärztliche Vereinigung findest Du hier)
Hast Du dazu eigene Erfahrungen gemacht, insbesondere Probleme bei der Findung einer für Dich geeigneten Behandlung ?
Melde Dich bei uns !
Auch wenn wir keine Freunde von Psychopharmaka sind, sondern Zeit und Zuhören für wichtiger halten, so denken wir dennoch, dass es keine Alternative sein kann, Medikamente anzusetzen und dann Praxen unbesetzt zu lassen, die sie verschreiben könnten...
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Auch wenn wir keine Freunde von Psychopharmaka sind, sondern Zeit und Zuhören für wichtiger halten, so denken wir dennoch, dass es keine Alternative sein kann, Medikamente anzusetzen und dann Praxen unbesetzt zu lassen, die sie verschreiben könnten...
Das lange Warten auf einen Therapieplatz
Wer einen Therapieplatz bei einem Psychologen sucht, der muss erst einmal vor allem eins:
Tage zählen.
und der "Krautreporter" gibt abermals zur Kenntnis und zum Nachdenken:
"Es gibt genug Psychotherapieplätze – warum ist es so schwer, einen zu finden?"
"Es gibt genug Psychotherapieplätze – warum ist es so schwer, einen zu finden?"
Ambulante psychiatrische Versorgung: Umsteuerungen dringend geboten
Für Patienten mit schweren psychiatrischen Erkrankungen stehen weniger bedarfsgerechte Hilfen und finanzielle Ressourcen zur Verfügung als für Patienten mit leichteren psychischen Störungen.
Fazit des Beitrages aus 2008:
In der psychiatrischen Fachwelt besteht weitgehend Übereinstimmung darin, dass die gegenwärtige ambulante Versorgung unter fachlichem wie unter ökonomischem Blickwinkel in weiten Bereichen als unzureichend und nur begrenzt effektiv zu werten ist. Anders ausgedrückt: Gegenwärtig hängt es weniger vom Schweregrad der Erkrankung beziehungsweise von den individuellen Behandlungserfordernissen als vielmehr vom Zufall oder von örtlichen Gegebenheiten ab, ob ein psychisch Kranker überhaupt, in welchem Krankheitsstadium und von welchem Facharzt behandelt wird.
Dies bedeutet: Je größer der Hilfebedarf von psychisch Kranken ist, desto weniger bedarfsgerechte Hilfen stehen zur Verfügung. Für schwerere, oft mit komplexer Komorbidität verbundene psychiatrische Behandlungsfälle, die einer umfassenden und kompetenten nervenärztlichen Behandlung bedürfen, kann der Psychiater und Nervenarzt – wie schon erwähnt – nur etwa 30 Minuten finanzierte Behandlungszeit pro Quartal einsetzen. Für leichter gestörte Patienten, die auch noch ein halbes Jahr auf einen Therapieplatz warten können, steht ein differenziertes und umfängliches psychotherapeutisches Angebot zur Verfügung. Richtlinienpsychotherapie kann bis zu insgesamt 300 Stunden bewilligt werden.
Zitat aus diesem Beitrags:
Dtsch Arztebl 2008; 105(46): A 2457–60 Anschrift des Verfassers
Dr. Heiner Melchinger, Arbeitsbereich Versorgungsforschung, Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung Hannover, Klinik für medizinische Rehabilitation und Geriatrie, Telefon: 05 11/2 89-33 12 (32 23), Fax: 05 11/2 89-30 04, E-Mail: heiner.melchinger@henriettenstiftung.deUPDATE: Aktuell baut Rheinland-Pfalz ein Netzwerk auf, das sich mit diesen komplexen Behandlungsfällen beschäftigen wird. Sobald wir konkrete Informationen haben, werden wir diese hier veröffentlichen!